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Here and Now – Im Hier und Jetzt

Ichigo und May umarmen sich

Hm irgendetwas ist doch seltsam an ihr… May fühlte, dass sie ganz genau beobachtet wurde und auf ihr ein Augenpaar ruhte. Da sie ja wusste, dass Uryu nicht zu unterschätzen und eben auch ein schlauer Fuchs war, entschied sie sich dazu ihn ein bisschen aus der Reserve zu locken. Also sprach sie ihn direkt an: 
M: „Nanu, Uryu hab ich was im Gesicht oder wieso starrst du mich so an?”


Uryu wurde erst da so richtig bewusst, dass er sie angestarrt hatte und versuchte peinlich berührt seine Brille zu richten. 
U: „Ähehm nein also nicht direkt. Ich mache mir nur so meine Gedanken, du hast ein sehr starkes Reiatsu und das ist nun mal ungewöhnlich..”
M: „Hm. Komisch. Dasselbe hat auch Ichigo gestern erwähnt.. was ist denn dieses Reiatsu von dem ihr da immer redet?” 
Uryu zog Ichigo zu sich heran. Orihime die zwischen ihnen saß, versuchte die beide zu trennen. 
O: „Jetzt beruhigt euch doch, ist doch nichts passiert.” 
U: „ Sag mal von was spricht sie da? Heißt das, dass du ihr schon begegnet bist? Wo war das und wie ist das passiert? Und wieso redest du mit ihr über Reiatsu?”
I: „Derjenige der ja damit wohl auch nicht hinterm Berg halten konnte, bist ja wohl du oder? Ich hätte euch nach der Schule schon noch von diesem Vorfall erzählt… aber wenn du unbedingt jetzt darauf bestehst, gesehen haben wir uns schon aber nicht in meiner Schulunform wenn du verstehst…” 
U: „Will … Willst du damit sagen, dass sie dich schon nackt gesehen hat?!” 
I: „Neeeein! Natürlich nicht. Was denkst du denn von mir?! Aber eben auch nicht in meiner „Freizeit” wenn du es jetzt endlich kapierst.” 
U: „ Also dann als Shinigami oder wie?”
I: „ Genau. Sie konnte mich sehen, nachdem sie von einem Hollow gerettet hatte. Und auch den Hollow konnte sie klar und deutlich sehen…”


Aller Augen wanderten nun gleichzeitig zu May und sahen sie fragend an. May fühlte sich nun ziemlich unbehaglich.
Ohoh … Mist wenn das so weiter geht enttarnen sie mich.. dabei weiß ich selbst noch nicht mal wieso ich hier bin und was hier gespielt wird. Sie griff in ihre Tasche und umfasste die Steinmurmel. Du blödes Ding… wenn du nicht wärst… wäre ich jetzt nicht hier… Oma hatte Recht – Ein Glücksbringer bist du wirklich nicht…Ich muss mir schnell was einfallen lassen.


M: „Also….” 
Gerade als May antworten wollte, klingelte die Schulglocke, die das Ende der Mittagspause angekündigt hatte. Um sie herum fingen alle an ihre Sachen wegzuräumen und machten sich auf den Weg zurück in die Klassenzimmer. Dieses Chaos nutzte May aus um so dem anfänglichen Verhör zu entkommen. Auch Orihime und die anderen machten sie auf den Weg zurück in die Klasse. 
O: „Uryu das hätte jetzt auch nicht sein müssen. Sie gleich so angehen zu müssen.”
U: „Naja aber wenn sie doch so verdächtig ist, Aizen ist ja auch immer noch unterwegs und wir müssen nun mal vorsichtig sein. Orihime geh du schon mal vor ich muss noch kurz was mit Ichigo besprechen. Hey Ichigo.”
I: „Was ist denn? 
U: „Wegen der Sache wegen May, sie ist verdächtig. Wir müssen sie auf jeden Fall im Auge behalten. Mach du das. Dich scheint sie ja zu kennen.”
I: „Hey wieso sollte ich? Und wir kennen uns noch nicht…” Was denkt der sich nur immer… Ich kenne sie überhaupt nicht. Während er mit den anderen auf dem Weg ins Klassenzimmer war musste er an die Begegnung gestern mit ihr im Park denken und schon stieg ihm die Röte wieder ins Gesicht. Süß ist sie ja schon….Ja Uryu hat Recht. Wir sollten sie weiter beobachten und auch sicherstellen, dass sie nicht wieder von Hollows attackiert wird.
Während des Unterrichts schweifte May irgendwann einfach ab. Zuviel war in den letzten paar Stunden einfach geschehen als das sie hier jetzt einfach auf Schülerin hätte machen können und zu lernen. Klar wusste sie, dass ihr das nicht gerade Vorteile einbringen würde, wenn sie jetzt ihren Gedanken nachhing ,aber sie konnte einfach nicht anders. Sie dachte an ihr zu Hause und ihren Freund Akio. Ach ja -bestimmt ist er jetzt bei der Arbeit und wundert sich, weshalb er noch keine Nachricht von mir bekommen hat. Hoffentlich kommen meine Ma und er nicht auf die Idee die Polizei zu rufen oder ähnliches. Vielleicht habe ich auch Glück und mein Verschwinden kann gar nicht bemerkt werden. Das wäre das Beste. Ich möchte meiner Familie einfach nicht noch mehr Schwierigkeiten auflasten… vor allem meine Ma hat es so auch schon schwer genug.


Während sie da so Gedankenverloren saß und um sich herum nichts mehr mitbekam, stupste sie plötzlich jemand an der Schulter an, was sie zusammenzucken ließ. Vor ihr stand ihr Anime-Crush Ichigo und sah sie grinsend an.
I: „Hey Neue, sag mal möchtest du hier in der Schule übernachten?”
May schaute sich in der Klasse um, die jetzt wie ausgestorben wirkte. Alle ihre Klassenkameraden waren schon längst gegangen. Nur noch sie und Ichigo waren anwesend.
M: „Ähm, nein natürlich nicht.” Sie schaute auf ihre Uhr – „was schon so spät?”
I: „Naja du hast auf mich nicht Eindruck gemacht, als sollte man dich in deinen Gedanken unterbrechen, daher hab ich dich noch träumen lassen. „Hehehe.” 
M: „Ich hab auch nicht geschlafen… ich war nur in Gedanken…” Ihr fiel wieder ein was sie heute unbedingt noch erledigen wollte: „Ach F***… ich wollte doch einkaufen… so ein Mist…”
I: „Ach, Schimpfwörter beherrschst du also auch… dabei siehst du so brav aus als könntest du kein Wässerchen trüben.” Grinsend nahm er ihre Tasche. „Wie wäre es wenn ich dich begleite, dann kann ich dich a) vor Hollows beschützten und b) du kennst dich doch eh nicht aus oder?”
M: „Danke,zu gütig, der Herr” und verdrehte dabei unmerklich die Augen…. Dann zeig mir mal wo man günstig und gut einkaufen kann.” 
I : „Ach sieh an. Sie kann auch sarkastisch. 
M: „Das sowieso, und auch noch fließend.” Sie zwinkerte ihm zu und schnappte sich auf dem Weg raus aus dem Klassenzimmer ihre Tasche wieder. Gemeinsam verließen sie die Schule und machten sich auf den Weg zum Supermarkt. Unterwegs kamen die beiden langsam ins Gespräch und unterhielten sich angeregt. Auch nach dem sie mit dem Einkaufen fertigen waren, brachen ihre Gesprächsthemen nicht ab. Sie waren so in ihr Gespräch vertieft, dass sie erst vor der Kurosaki Klinik merkten, dass sie schon beinahe zu Hause waren und es schon recht dunkel wurde.
I: „Oh, wie passend hahaha. Also hier wohne ich zusammen mit meinen beiden jüngeren Schwestern Yuzu und Karin. Ach ja und natürlich auch noch mit meinem Alten – aber den musst du nicht kennenlernen. Der ist sehr speziell und geht mir auch echt auf den Sack.”
May hatte schon immer so ein gewisses Problem mit dem Wort „Alter” als Bezeichnung für Freunde, Eltern usw. in ihren Augen ist das einfach Respektlos gegenüber der betreffenden Person, weshalb sie auch bei Ichigo dies nicht einfach unkommentiert durchgehenlassen konnte.
M: „Findest du das nicht sehr respektlos deinem Vater gegenüber? Ich kann es nicht leiden wenn man Elternteile so betitelt. Sei doch froh, dass du noch einen Vater hast. Meiner ist vor fünf Jahren plötzlich gestorben. Auch wenn du kein so gutes Verhältnis zu ihm hast, immerhin hast du noch einen. Meiner war zwar auch kein Vorzeige-Vater, aber ab und zu vermisse ich ihn doch noch.” Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln. Es stimmte. Ihr Vater war alles andere als ein guter Vater gewesen. Besonders als May in ihrer Teeniezeit war, konnte er so überhaupt nichts mehr mit ihr anfangen. Gleichzeitig wollte er aber auch sein „kleines Mädchen” nicht los lassen und fing an sie erziehen zu wollen. Er gab ihr Hausarrest, Handyverbot und zum Teil auch Animeverbot als Strafen, wenn sie nicht das tat was er von ihr verlangte. Je älter sie wurde, desto schwieriger wurde ihr Verhältnis zueinander. Auch Handgreiflichkeiten von seiner Seite zählten dazu. Als sie dann Volljährig wurde, ließ sie sich natürlich nichts mehr gefallen, was das Ganze noch zusätzlich verkomplizierte. Kurz vor seinem Tod ging sie ihm gänzlich, so gut es ging ,aus dem Weg. War er zu Hause, verließ May ihr Zimmer nur noch zum Essen oder wenn sie mit ihren Freunden verabredet war. Ihre Mutter stand meistens in der Mitte. Anfangs versuchte sie zwischen den beiden zu vermitteln, was auch für May eine zusätzliche Belastung war, denn ihr tat es leid, dass sie dadurch immer als Sündenbock herhalten musste. Als ihr Vater dann plötzlich nicht mehr da war, fiel May in ein Loch. Sie musste den Tod ihres Vaters verarbeiten und für ihre Mutter stark sein. Was sie allerdings noch härter traf, eine Aussprache vor seinem Tod war nicht möglich gewesen. Somit quälte sie sich alleine damit herum. Je mehr Zeit verging desto größer wurde ihr Hass auf ihn. Es waren so viele Dinge unausgesprochen. Sie konnte auch mit niemanden wirklich darüber reden, denn ihre Mutter war schon genug damit beschäftigt wieder klar zu kommen. Ihr Großmutter hatte immer schon Probleme mit ihrem Vater gehabt und war „froh” darüber, dass sie ihn in gewisser Art und Weise los hatte. Und so vergingen die Jahre. Fünf Jahre lang lebte sie mit diesem Kummer, der ihr nicht nur die Lebensfreude nahm, sondern auch noch vieles anderes. Sie hatte es satt und fasst den Entschluss endlich einen Schlussstich zu ziehen. Sie wollte endlich wieder vorankommen und nicht weiter der Vergangenheit hinterher hängen. Also ging sie am Silvesterabend an sein Grab und redetet sich alles was sie belastete hatte von der Seele. Er konnte ihr ja schlecht widersprechen. Hinterher verabschiedete sie sich mit diesen Worten: „Wir hatten zwar ein S*** Verhältnis und du wirst mich auch ab und zu noch schlecht über dich sprechen hören, jedoch sind wir nun quitt. Ich hege keinen Groll mehr gegen dich, Papa.” Danach fühlte sie sich befreiter und auch leichter. 

May hatte gar nicht bemerkt wie sie zitterte und ihr die Tränen die Wangen liefen bis sie plötzlich eine wohlige Wärme und eine sanfte Umarmung spürte. Sie konnte sich immer noch nicht rühren und ließ es geschehen. Auch nach einer Weile konnte sie sich noch nicht aus dieser Umarmung lösen. Insgeheim musste sie zugeben, dass sie genau das schon sooo lange gebraucht hatte und sich auch schon lange danach gesehnt hatte. Einfach mal wieder in den Arm genommen werden. Sie gab sich, gerade auch im Hinblick auf ihre Vergangenheit, gerne taff und nicht verletzlich.
Als Ichigo sie so im Arm hatte, dachte er daran wie zerbrechlich sie sich doch anfühlte und wie er selbst ebenfalls stark für seine Familie in der Zeit sein musste. Er konnte sich denken, dass es May so auch nicht leicht hatte. 
I: „Hey ist doch schon gut. Ich kann verstehen wie du dich fühlst. Auch ich habe ein Elternteil verloren als ich noch klein war. Bei mir war es allerdings meine Mutter. Sie wurde von so einem Hollow namens Grand Fischer in meinem Beisein getötet. Ich machte mir jahrelang Vorwürfe, dass ich daran Schuld gehabt hätte. Als ich ihm dann auch tatsächlich gegenüberstand, erkannte ich, das mich keine Schuld traf, jedoch provozierte er mich so sehr, dass ich mich an ihm rächte. Danach fühlte ich zumindest etwas Genugtuung. Aber sie fehlt mir bis heute. Ich kann mir vorstellen, dass auch du ebenfalls für deine Familie stark sein musstest, sowie ich eben für meine.”
May hatte den Kopf an seine Brust gelehnt und nickte nur. Es dauerte noch eine bisschen, bis sie sich wieder vollkommen beruhigt und gesammelt hatte. Langsam löste sie sich aus dieser innigen Umarmung. Beiden stand mit knallroten Köpfen voreinander und schauten sich verlegen an.
I: „Es ist nicht so wie du denkst, ich ähm hab… hab mich von selbst bewegt, ich konnte dich nicht einfach so stehen lassen. Falls es unangebracht war, dann tut es mir Leid…” 
Angesteckt von Ichigos Gestottert war auch May in diesem Moment etwas Lost und wusste nicht so recht, wie sie reagieren, geschweige denn antworten sollte. Sie ging deshalb noch ein zwei Schritte zurück und lief los. Über ihre Schulter hinweg rief sie ihm zu: 
M: „Vielen Dank für alles. Und nein es war mir nicht unangenehm, es war sogar sehr schön. Also dann, man sieht sich in der Schule. HihiHi.” Bevor sie um die Ecke verschwand zwinkerte sie ihm zu. Zurück blieb ein leicht verwirrter und immer noch verlegener Ichigo, der sich verwundert am Kopf kratze und sich langsam, gedankenversunken auf den Weg ins Innere des Hauses machte. 

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